Final-Spieltage und (m)ein persönliches Fazit

19.07.2024
Liebe Tischtennisler,

ich melde mich leider etwas verspätet, da es mich auch "erwischt hat", eine Grippe mit Husten und Fieber hat mich auf meinem "nach-Hause-Weg" begleitet. Von einigen anderen Sportlern habe ich die Rückmeldung, dass Sie eine Darmerkrankung oder sogar das mittlerweile bekannteste Virus - CORONA - "eingeholt" hat. Die Quote scheint ziemlich hoch zu liegen (insbesondere Team Huck war und ist betroffen - unser Kapitano ist aber fit. Gute Besserung an Petra, Karin, Peter Wode (siehe auch: https://www.wode.de/world-masters-2024-doppel/) und alle anderen, die es erwischt hat - hoffentlich seid ihr alle bald wieder auf dem Damm!

Schade, den Abschluss einer solchen Mammumtveranstaltung haben wir uns alle anders vorgestellt. Sehr gerne hätte ich am Sonntag die Finalspiele verfolgt, ich habe es lediglich geschafft für ein Doppelfinale im Herren Ü45 durchzuhalten, dann wollte ich nur noch ins Bett. Für alle Tischtennis-Hungrigen hält die ITTF aber auf www.youtube.com alle Finalspiele in aufgezeichneter Form zu Verfügung, schaut selber: https://www.youtube.com/watch?v=IpPrGuBRYD0


Rückblick

Am vergangenen Samstag (13.07.24) um 15:00 stand das Ü55 Männer-Doppel 1/8-Finale an mit Bruno Lehmann und unserem Joachim Stoll, ich durfte mich auf dem Coaching Stuhl bereit setzen und habe mit Vorfreude gesehen, dass unsere Jungs "richtig heiss" waren. Auch die beiden Malaien Ka Sin Chew und Kaen Seng Tan zeigten im warm-up ihre Klasse, die Begegnung versprach ein Tischtennis-Leckerbissen zu werden. In den Sätzen 1 und 2 wurden Bruno und "Kimes" regelrecht überrollt, 8:11 und 4:11 hiess es aus Hohberger Sicht und die harten Vorhandschüsse kombiniert mit sehr platziertem Spiel stellte unsere Jungs vor große Probleme. Aufgeben war keine Option und im 3. Satz wendete sich das Blatt, tolle Ballwechsel mit vielen Rallyes bestimmten jetzt das Speil - es wurde eng, sehr eng. Bei 9:10 wurde ein Matchball abgewehrt, beim Stand vom 12:11 hatten unsere "Freestyler" eigenen Satzball der direkt genutzt wurde. Im 4. Satz wurde eine kleine Überlegenheit am Tisch erspielt und ein 11:4 Satzgewinn brachte den Satzausgleich. Entscheidungssatz - auch der Coach benötigte mittlerweile ein Handtuch, grins- es war wieder eng. Immer wieder gelang es der malaiischen Paarung speziell Bruno in der tiefen Rückhand festzunageln, unser "Kimes" spielte sein bestes Tischtennis und schaffte es mit unnachahmlichen beidseitigen Topspin Bällen und gefühlvoller Platzierung das Gleichgewicht herzustellen. 10:10 - 11:11 - 2 Bälle noch und man war im 1/4-Finale - doch leider brachten 2 "Massel-Bälle" der Malaien die Entscheidung zu unseren Ungunsten - es hiess 11:13, wir waren rauss...

In solchen Situationen wünscht man sich einen Boxsack, da die ganzen Emotionen ja irgendwo hin müssen - schade es war ein meisterhaftes Spiel, beide hätten es verdient im 1/4 Finale zu stehen, es sollte nicht sein.

Damit waren diese Weltmeisterschaften aus Hohberger Sicht beendet...



Es gab bereits am Samstag die ersten Verabschiedungen, Mike Rucks und sein Schatten sind am Nachmittag Richtung Hafen abgreist, eine Schiffsreise bildet den diesjährigen Sommerurlaub - wir wünschen Euch eine schöne Reise Ihr Lieben!


Durch Ivonne, meine Mixed-Partnerin, durfte ich Urgesteine der (deutschen) Tischtennis Szene kennen lernen - Manfred Nieswand und seinen Doppelpartner Jürgen Hecht. Viele Europameistertitel und WM-Erfolge pflastern Ihren Tischtennisweg im Senioren-Bereich, auch hier in Rom spielte Manfred wieder locker auf, allerdings nicht ganz so erfolgreich wie gewohnt - woran lags?

"Wir waren am spielfreien Mittwoch in Lido de Ostia am Strand, und haben im Anschluss noch ein Eis gegessen. Als wir zum Auto zurück kamen, war die Scheibe eingeschlagen, die Rücksäcke mit den Badesachen waren weg und meine Brille leider auch. Mit Kontaktlinsen kann ich zwar spielen, aber irgendwie sehe ich den Ball etwas später als gewohnt." Sprachs und ging zum Mixed 1/2-Finalspiel mit seiner Partnerin Hannelore Stowasser, dass die beiden gewinnen konnten, im Finale war leider nichts drin gegen die Japanisch/Chinesisch Kombination Tokai / Hu. Nicht der einzige Vorfall dieser Art von dem ich hörte, auch unser Bruno musste seinen Wagen in die Werkstatt bringen wegen einer eingeschlagenen Scheibe.

Tatort: ihr ratet es schon, Lido di Ostia...

Ich durfte das Spielgerät von Manfred Nieswand mal anschauen und unter die Lupe nehmen - und war gewaltig neugierig - wurde allerdings auch ernüchtert, ein ziemlich "aufgespieltes" Andro Kinetic mit beidseitig Tenergy 05 - ich hatte was anderes erwartet... ;-)



Serge Mertens lief mir noch einmal über den Weg - der gemütliche Kumpel-Typ hat Cedric Merchez und seine Mixed Partnerin Evelien Hengstman (NED) zum Ü45 Mixed Titel gecoacht - Herzlichen Glückwunsch Cedric.

Ach ja - das Doppel hat Cedric auch noch gleich klargemacht, gemeinsam mit dem Italiener Giovanni Maria Falcucci hat er die Ü45 Konkurrenz gegen die Kasachen Binsuaiger/Alharbi gewonnen...

Ich habe die beiden spontan nach Hohberg ins Training eingeladen - Serge meinte "We keep in contact".


(M)ein Fazit

Rein organisatorisch sind die Italiener mit dieser Mammutveranstaltung an Ihre Grenzen gekommen, der sms-Ergebnisdienst lief nicht so zuverlässig wie bei den vergangenen Veranstaltungen. Die Finaltische in Messehalle 1 hatten die aus meiner Sicht schlechtesten Lichtbedingungen auf dem gesamten Messegelände - warum? Das wird wohl ein ewiges Geheimnis bleiben. Vielleicht wird es in einem künften Dan Brown Roman aufgegriffen und mit Tom Hanks verfilmt - wär doch mal was...



Leider hat man sich durch die zeitgleichen Spielansetzungen nicht wirklich in Ruhe hinsetzen können, um sich mal mit bekannten und lieb gewonnenen Personen auszutauschen, organisatorisch ist das wahrscheinlich auch einfach nicht anders machbar und der Masse an Menschen geschuldet. Unseren Michael Faißt habe ich während der gesamten Veranstaltung nicht ein einziges Mal zu Gesicht bekommen - auf ein andermal Michael.



Rom ist bestimmt eine Reise wert, lediglich würde ich allen Reise-Interessierten das Frühjahr oder den Herbst empfehlen, im Juli ist es für uns "Nord-Europäer" mitunter einfach zu heiss. Katja meinte am Donnerstag, nachdem Sie den spielfreien Mittwoch gemeinsam mit Wilfried Hamm nutzte, um das Umland zu erkunden, "mir ist schlecht - ich hatte wohl zu viel Sonne" (es waren ca 40 Grad im Schatten), Wilfried ging es nicht viel besser.

Ihr Lieben - macht es gut und gute Besserung!


Rom und das gesehene Umland - Rom ist wahrscheinlich eine der wirklich schönsten und wunderbarsten Städte, die wir im alten Europa haben, die Kunstgeschichte sucht Ihresgleichen und es ist eine Freude und Wonne für die Augen all dies geniessen zu dürfen. Wären die Römer doch etwas umsichtiger in dem Umgang mit Ihrem Müll. Die tolle Atmosphäre wird mitunter häufig getrübt durch unansehnlichen (Plastik-) Müll der an den Randstreifen der Strassen liegt - einfach nur schade!


Das Tischtennis der Finaltage möchte ich gerne mit den Worten von "Kimes" einordnen: "richtig gute Leute sind ab dem 1/8 Finale in jeder Konkurrenz zu finden, da wird die Luft schon richtig dünn." Die Sieger der jeweiligen Altersklassen muss man namentlich nicht alle kennen - einen aber kennt man bestimmt, wenn man sich in der TT-Szene etwas auskennt. Er wird in ca. 1 Woche bei den beginnenden olympischen Spielen in Paris sein Heimatland Portugal als 4. Mann unterstützen und hat zuvor mal "schnell den Senioren-Weltmeistertitel" in der Männer-Einzel Konkurrenz Ü40 gewonnen. Herzlichen Glückwunsch und viel Erfolg in Paris - Joao Monteiro!

Ihr Lieben - das wars von mir und der WMC 2024 in Rom - ich bleibe am Ball - ich hoffe ihr bleibt es auch!

Alle Gute und auf bald,

Euer Carsten